Ein Meinungsbeitrag von Fridays for Future Schleswig-Holstein. „Warum wir auf den Straßen fahr´n? Wir woll´n mehr Geld für Bus und Bahn!”
Wir als Fridays for Future Schleswig-Holstein stellen uns mit fester Überzeugung hinter den ÖPNV auf Straße und Schiene als eine der wichtigsten Grundlagen für eine Verkehrswende für alle. Um den ÖPNV zu stärken, braucht es langfristig ein Umdenken im alltäglichen Mobilitätsverhalten von jeder und jedem Einzelnen. Aber dieser Appell darf den Diskurs nicht allein bestimmen, weil strukturelle politische Veränderungen die Grundlage für eine Verkehrswende bilden müssen. Der fossile Autoverkehr wird seit Jahrzehnten massiv subventioniert – diese öffentlichen Mittel müssen jetzt in Bus und Bahn investiert und dürfen nicht länger an fossile Projekte wie die A 20 verschwendet werden.
Die Taktung erhöhen, Ein-Euro-Pro-Tag-Tickets, eine kostenlose Fahrradmitnahme, Strecken reaktivieren und neu bauen, mehr Fahrzeuge einsetzen, mehr Platz für Fahrräder, Rollstühle und Kinderwagen einplanen, attraktive Arbeitsbedingungen für Fahrer*innen, städtische wie ländliche Räume gut anbinden – diese Bandbreite an umsetzbaren (!) Maßnahmen kann allen eine alltagstaugliche und klimaschonende Mobilität ermöglichen. Denn es werden aus Alters-, Gesundheits- und finanziellen Gründen sowie aufgrund der Ressourcen- und Platzknappheit niemals alle Menschen ein eigenes Auto fahren, geschweige denn besitzen können – sei es ein Verbrenner oder ein E-Auto. Dagegen könnte der ÖPNV günstig, barrierefrei, schnell und vor allem für alle zugänglich gestaltet werden: Mehr Geld für Bus und Bahn bedeutet also, öffentliche Gelder tatsächlich auch für öffentliche Anliegen einzusetzen.
Eine technische Antriebswende ist für den verbleibenden Pkw-Verkehr sowie für die Fahrzeuge des öffentlichen Verkehrs unerlässlich, jedoch wird diese Antriebswende ohne eine Verkehrswende nicht zur Einhaltung der Klimaziele ausreichen. Und wenn weniger fahrende, parkende und hupende Autos auf den Straßen fahren, können wir unsere Wohnorte gesünder, offener und menschenorientierter planen. Der Erfolg einer solchen Verkehrswende steht und fällt mit unserer aller politischen Unterstützung. Lasst uns also aufstehen, in den Zug steigen, zu Demonstrationen fahren und Haltung zeigen für den ÖPNV!