Wer fährt warum wohin? Was läuft gut und wo hakt es im Nahverkehr? Jeden Monat sammelt NAH.SH mit dem Mobilitätspanel Fakten und Stimmungen ein.
Rund 400 Menschen in Schleswig-Holstein und Hamburg werden seit 2020 monatlich für das Panel um ihre Meinung gebeten. Das Ziel der Befragung: Der Nahverkehrsverbund will genau wissen, wie es in Bahn und Bus aus Sicht der Fahrgäste läuft. Dabei gibt es noch Luft nach oben – Anfang 2025 erhielt der Nahverkehr im Schnitt die Note 2,8.
Bei den Gründen für die ÖPNV-Nutzung nannten fast die Hälfte das Deutschlandticket, das auch bei den verwendeten Tickets weit vorn liegt. Knapp ein Drittel gab an, die Zeit im Nahverkehr gut nutzen zu können. Für etwa ebenso viele war die Umweltfreundlichkeit ausschlaggebend für die Wahl von Bahn und Bus. Jeweils rund ein Fünftel steigt ein, um sich vor schlechtem Wetter zu schützen oder um Staus zu vermeiden. Die Mehrheit der Teilnehmenden nutzt den Nahverkehr täglich oder mehrmals die Woche. Drei Viertel wohnen auf dem Land.
Auch Emotionen und Eigenschaften, die mit dem Nahverkehr verbunden werden, gehören zum Fragenkatalog, der online ausgefüllt wird. Die meisten Fahrgäste fühlen sich sicher und finden den ÖPNV praktisch. Bei den Assoziationen kommt der Nahverkehr dagegen weniger gut weg: Überfüllte Bahnen und Busse zu den Hauptverkehrszeiten fallen gut 40 Prozent als erstes ein, ein Drittel denkt zuerst an die Unzuverlässigkeit aufgrund häufiger Ausfälle.
Wie viele Fahrgäste ärgern sich über ein Extraticket für die Fahrradmitnahme oder über fehlende Stellplätze für Park+Ride. Welche Rolle spielen die Verfügbarkeit auf dem Land oder die Taktung in Randzeiten? Das Feedback zu solchen Fragen liefert NAH.SH wichtige Informationen, wie sich der Nahverkehr im echten Norden verbessern lässt. Zum einen geht es mittel- und langfristig um die Gestaltung der öffentlichen Mobilität. Zum anderen kann kurzfristig auf Probleme reagiert werden.
Für das Panel gibt ein fester Personenkreis Auskunft, auch die Fragen sind immer dieselben. So lassen sich Veränderungen und Entwicklungen gut erkennen. Neben den gleichbleibenden Fragen können auch Meinungen zu aktuellen Themen ermittelt werden. Zuletzt ging es zum Beispiel um die Sicherheit im ÖPNV und die Preiserhöhung beim Deutschlandticket.
Derzeit wird das Panel neu strukturiert und inhaltlich angepasst, um es noch aussagekräftiger zu machen. Die Zahl der Fragen – es gibt viele hundert Auswahlmöglichkeiten – wird reduziert. Auch der Turnus ändert sich, statt jeden Monat erhalten die Teilnehmenden ab April alle zwei Monate eine Einladung, an der Umfrage teilzunehmen. Ein komplett ausgefüllter Fragebogen wird aber weiterhin mit zehn Euro honoriert. Mitmachen können grundsätzlich alle, die in Schleswig-Holstein oder – um den Pendelverkehr abzubilden – in Hamburg wohnen und sich für das NAH.SH-Mobilitätspanel registriert haben. Aktuell ist eine Registrierung allerdings nicht möglich, da die maximale Zahl an Teilnehmenden erreicht wurde.